Wussten Sie, dass durchschnittlich 20 Prozent der Heizkosten eines Haushalts allein für die Warmwasserproduktion anfallen? Ein Wärmepumpenboiler kann dabei die perfekte Lösung sein, um diese Kosten deutlich zu senken.
Tatsächlich können moderne Wärmepumpenboiler bis zu 70 Prozent der benötigten Wärmeenergie aus natürlichen Wärmequellen gewinnen. Dabei sind die Einsparungen beachtlich: Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt mit einem Warmwasserverbrauch von etwa 6.000 kWh pro Jahr kann seine Betriebskosten auf nur etwa 580 CHF pro Jahr reduzieren.
In diesem umfassenden Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie auch Sie von einem Wärmepumpenboiler profitieren können. Von der Funktionsweise über verschiedene Modelle bis hin zu konkreten Kosteneinsparungen – wir haben alle wichtigen Informationen für Sie zusammengestellt.
Wie funktioniert ein Wärmepumpenboiler?
Ein Wärmepumpenboiler funktioniert nach einem einfachen, aber ingeniösen Prinzip: Er entzieht der Umgebungsluft Wärme und nutzt diese, um Wasser zu erhitzen. Im Gegensatz zu konventionellen Elektroboilern, die für jede Kilowattstunde Wärme eine Kilowattstunde Strom benötigen, kann ein Wärmepumpenboiler aus einer Kilowattstunde Strom bis zu 4 Kilowattstunden Wärmeenergie erzeugen. Diese Technologie macht ihn zu einer besonders energieeffizienten Option für die Warmwasserbereitung.
Luft, Kältemittel und Kompressor einfach erklärt
Der Funktionszyklus eines Wärmepumpenboilers besteht aus mehreren klar definierten Schritten. Zunächst saugt ein Ventilator die Umgebungsluft an und leitet sie zum Verdampfer. Dort überträgt die Luft ihre Wärme auf ein Kältemittel, das bereits bei niedrigen Temperaturen verdampft.
Daraufhin wird das gasförmige Kältemittel zum Kompressor weitergeleitet. Dieser verdichtet das Gas stark, wodurch sowohl der Druck als auch die Temperatur des Kältemittels erheblich ansteigen. Der nun heisse Kältemitteldampf strömt anschliessend durch einen Wärmetauscher, den sogenannten Verflüssiger oder Kondensator.
Im Wärmetauscher gibt das erhitzte Kältemittel seine Wärmeenergie an das im Speicher befindliche Wasser ab. Dabei kühlt sich das Kältemittel ab und wird wieder flüssig. Schliesslich wird das flüssige Kältemittel über ein Expansionsventil entspannt, wodurch es weiter abkühlt und wieder bereit ist, erneut Wärme aus der Umgebungsluft aufzunehmen. Damit ist der Kreislauf geschlossen und beginnt von vorne.
Unterschied zur klassischen Wärmepumpe
Obwohl Wärmepumpenboiler und klassische Wärmepumpen nach dem gleichen Grundprinzip arbeiten, gibt es einen wesentlichen Unterschied: Während eine konventionelle Wärmepumpe sowohl Heizungswasser als auch Warmwasser aufbereitet, dient der Wärmepumpenboiler ausschliesslich der Warmwassererzeugung.
Im Vergleich zu herkömmlichen Elektroboilern bietet ein Wärmepumpenboiler erhebliche Energieeinsparungen. Tatsächlich verbraucht ein Wärmepumpenboiler etwa dreimal weniger Strom als ein Elektroboiler bei gleicher Warmwasserleistung. Dies macht sich besonders bei den Betriebskosten bemerkbar.
Für die Installation ist es wichtig zu beachten, dass der Wärmepumpenboiler je nach Modell auf unterschiedliche Luftarten ausgelegt sein kann:
- Abluft: Nutzt die bereits erwärmte Abluft aus dem Heizungsraum
- Mischluft: Kombiniert Raumluft mit anderer verfügbarer Luft
- Aussenluft: Verwendet Luft von aussen, unabhängig von Innenräumen
Was bedeutet Jahresarbeitszahl (JAZ)?
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) ist die wichtigste Kennzahl für die Effizienz eines Wärmepumpenboilers. Sie gibt an, wie viel Wärmeenergie das Gerät über den Zeitraum eines Jahres im Verhältnis zur aufgenommenen elektrischen Energie bereitstellt.
Eine JAZ von 3 bedeutet beispielsweise, dass der Wärmepumpenboiler aus einer Kilowattstunde Strom drei Kilowattstunden Wärme erzeugt. Der Wirkungsgrad liegt in diesem Fall bei beeindruckenden 300 Prozent. Bei modernen Wärmepumpenboilern bewegt sich die Jahresarbeitszahl typischerweise zwischen 3 und 4.
Die Berechnung der JAZ erfolgt nach einer einfachen Formel:
JAZ = Abgegebene Heizwärme (kWh) ÷ Aufgenommene elektrische Energie (kWh)
Mehrere Faktoren beeinflussen die Höhe der Jahresarbeitszahl:
- Die Umgebungstemperatur: Je wärmer die Luft, desto effizienter arbeitet der Wärmepumpenboiler
- Die Wassertemperatur: Niedrigere Zieltemperaturen führen zu höherer Effizienz
- Die Qualität des Geräts: Hochwertige Modelle erreichen bessere JAZ-Werte
Ein konkretes Beispiel: Ein Wärmepumpenboiler mit einer JAZ von 3 würde bei einem Strompreis von 29 Rappen pro Kilowattstunde (Stand Februar 2025) und einem thermischen Energieverbrauch von 1.500 kWh jährliche Kosten von rund CHF 145 verursachen. Im Vergleich dazu würde ein Elektroboiler mit einem Wirkungsgrad von 1 etwa CHF 435 pro Jahr kosten.
Die JAZ ist auch für Förderungen relevant – seit 2024 sind beispielsweise in Deutschland nur noch Wärmepumpen förderfähig, die eine rechnerisch prognostizierte Mindest-JAZ von 3 erreichen.
Welche Wärmepumpenboiler gibt es?
Die Auswahl an Wärmepumpenboilern auf dem Markt ist vielfältig und bietet für jeden Haushalt die passende Lösung. Je nach Grösse des Haushalts, individuellen Bedürfnissen und räumlichen Gegebenheiten stehen verschiedene Modelle zur Verfügung. Mehr dazu finden Sie hier: https://www.schmid-energy.ch/produkte/ecodesign-400-wt/
Modelle nach Volumen: 100l, 200l, 300l, 400l
Bei der Wahl des richtigen Wärmepumpenboilers ist das Speichervolumen ein entscheidender Faktor. Als Faustregel gilt: Pro Person sollten etwa 30-50 Liter Speichervolumen eingeplant werden. Die individuellen Verbrauchsgewohnheiten spielen hierbei allerdings eine wichtige Rolle – ein Vollbad benötigt natürlich mehr warmes Wasser als eine kurze Dusche.
Für kleinere Haushalte mit maximal zwei Personen sind Modelle mit 100 oder 200 Litern Speichervolumen in der Regel völlig ausreichend. Hingegen benötigen Haushalte mit vier bis fünf Personen und durchschnittlichem Warmwasserverbrauch in der Regel Geräte mit 300 Litern Speicherkapazität. Für grössere Haushalte mit bis zu sieben Personen oder bei besonders hohem Warmwasserbedarf empfehlen sich Modelle mit 400 Litern oder mehr.
Ein Wärmepumpenboiler mit 500 Litern Speicherkapazität kann sogar effizient Warmwasser für zwei Wohnungen produzieren. Dennoch sollte die Wahl immer bedarfsgerecht erfolgen – ein zu grosser Boiler bereitet ständig mehr Warmwasser auf als benötigt wird, was ineffizient ist und unnötig Strom verbraucht.
Unterschiede bei Luftarten: Abluft, Mischluft, Aussenluft
Je nach Installationsort und verfügbaren Luftquellen unterscheidet man bei Wärmepumpenboilern verschiedene Betriebsarten:
Nutzung von Abluft: Der Wärmepumpenboiler nutzt die Umgebungsluft im Aufstellraum. Dabei wird die im Raum vorhandene Abwärme optimal genutzt, was zur Effizienzsteigerung des Geräts beiträgt. Allerdings muss der Aufstellungsraum über ein Mindestvolumen von 25 m³ verfügen.
Nutzung von Raumluft: Bei dieser Variante wird die Raumluft als Zuluft genutzt und die Abluft ins Freie geführt. Hierfür ist zusätzliche Zuluft vom Nebenraum oder von aussen erforderlich, um Unterdruck im Aufstellungsraum zu vermeiden. Vorteilhaft ist, dass nur eine geringe Auskühlung des Raumes stattfindet und keine Mindestraumgrösse erforderlich ist.
Nutzung von Aussenluft: Die Wärmepumpe zieht die Aussenluft als Zuluft an und führt die Abluft wieder ins Freie. Die Funktionsfähigkeit ist dabei bis zu einer Aussentemperatur von -10 °C garantiert. Der Vorteil: Es findet keine Auskühlung des Raumes statt und es ist keine Mindestraumgrösse erforderlich.
Nutzung von Mischluft: Hierbei werden Aussenluft und Abluft im Lüftungssystem vermischt. Anschliessend wird das Luftgemisch dem Raum als Zuluft zugeführt. Der grösste Vorteil von Mischluftanlagen ist, dass die Temperatur und Feuchte der Abluft teilweise auf die Aussenluft übertragen wird, was den Aufwand bei der Aussenluftbehandlung reduziert.
Wärmepumpenboiler 300 Liter im Test
In einem umfassenden Test wurden mehrere 300-Liter-Wärmepumpenboiler auf ihre Leistung und Effizienz untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass diese Geräte zuverlässig genügend Warmwasser für den täglichen Bedarf einer vier- bis fünfköpfigen Familie bereitstellen können.
Unter den getesteten Modellen erzielte das Wolf/Kronoterm-Modell eine besonders hohe Effizienz und überzeugte mit exzellenter Leistung. Jedoch folgte das Modell von Oertli äusserst knapp dahinter, wobei es 20% günstiger ist und als einziges kein klimaschädliches Kühlmittel enthält.
Ebenfalls sehr leistungsstark und effizient zeigte sich der Domotec Nuos, der trotz der höheren Geräuschentwicklung im Heizbetrieb auf Rang drei landete. Andere bemerkenswerte Modelle im Test waren unter anderem der NIBE B270 mit hervorragender Isolierung und sehr geringen Stillstandsverlusten sowie der CombiVal WP (300), der bis zu 2/3 der Energiekosten einsparen kann.
Die VITOCAL 262-A überzeugte mit einem geräuscharmen Betrieb und der Möglichkeit, Warmwasser bis zu 70°C zu erzeugen. Der Europa 333 Genius mit 300 Liter Speichervolumen erreicht einen COP-Wert von 3,8 und ist mit einer Modbus-Schnittstelle sowie einem regelbaren Zusatzheizelement ausgestattet.
Was kostet ein Wärmepumpenboiler in der Schweiz?
Die finanziellen Aspekte eines Wärmepumpenboilers spielen bei der Kaufentscheidung eine entscheidende Rolle. Bei der Betrachtung der Gesamtkosten müssen wir nicht nur den Anschaffungspreis, sondern auch die Installations- und Betriebskosten berücksichtigen.
Anschaffungskosten nach Modelltyp
Die Preise für einen Wärmepumpenboiler variieren je nach Modell, Kapazität und Hersteller. Ein effizienter 300-Liter-Boiler kostet in der Schweiz zwischen CHF 3’500 und 5’500. Für kleinere Modelle oder einfachere Ausführungen können die Preise niedriger ausfallen – manche Quellen sprechen von Einstiegspreisen ab CHF 2’000.
Die Preisspanne erklärt sich durch unterschiedliche Faktoren:
- Speicherkapazität (100L, 200L, 300L oder 400L)
- Technische Ausstattung und Effizienz (JAZ)
- Zusatzfunktionen wie Smart-Home-Anbindung
- Herstellerqualität und Garantieleistungen
Zwar erscheinen die Anschaffungskosten zunächst hoch, allerdings machen die langfristigen Einsparungen bei den Energiekosten die Investition wirtschaftlich attraktiv.
Einbaukosten und Installationsaufwand
Zusätzlich zum Kaufpreis müssen Sie mit Installationskosten rechnen. Diese belaufen sich in der Regel auf rund CHF 1’500, wobei die Elektroinstallation bereits inbegriffen ist. Die Installation kann normalerweise in einem Tag abgeschlossen werden, sofern keine baulichen Massnahmen erforderlich sind.
Der Installationsaufwand hängt ausserdem von verschiedenen Faktoren ab:
Zunächst benötigt der Raum, in dem die Luft angesaugt wird, ein Mindestvolumen von etwa 20 Kubikmetern. Zudem muss die elektrische Absicherung je nach Leistung des Boilers zwischen 10 und 16 Ampere betragen – eine Voraussetzung, die nicht immer gegeben ist. Sollten bauliche Massnahmen nötig sein, steigen die Kosten entsprechend an.
Für die Installation sollten Sie unbedingt einen Fachbetrieb beauftragen. Dies sichert nicht nur die fachgerechte Montage, sondern ist häufig auch Voraussetzung für Förderungen.
Laufende Kosten im Vergleich zu Elektroboiler
Die wahren Einsparungen eines Wärmepumpenboilers zeigen sich im täglichen Betrieb. Im Vergleich zum klassischen Elektroboiler reduzieren Sie Ihre Kosten um rund 66%. Auch gegenüber einer Ölheizung sind die Einsparungen mit über 50% beachtlich.
Um die laufenden Kosten zu berechnen, kann man von folgendem Beispiel ausgehen: Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht etwa 6’000 kWh thermische Energie pro Jahr für Warmwasser. Mit einem effizienten Wärmepumpenboiler (JAZ 3) und einem Strompreis von 29 Rappen pro kWh entstehen jährliche Kosten von CHF 1’740. Zum Vergleich: Eine Ölheizung verursacht bei einem Preis von 97 Rappen pro Liter Heizöl laufende Kosten von etwa CHF 600 pro Jahr.
Beträgt der tägliche Wasserverbrauch 300 Liter, können die Einsparungen im Vergleich zu einem Elektroboiler circa CHF 400 pro Jahr betragen. Besonders wirtschaftlich wird der Betrieb, wenn der Wärmepumpenboiler mit selbst erzeugtem Strom aus einer Photovoltaikanlage betrieben wird.
Die Effizienz des Wärmepumpenboilers sinkt allerdings, wenn die Raumluft erst durch Heizkörper erwärmt werden muss. Dennoch bleibt diese Lösung im Vergleich zum Elektroboiler weiterhin effizienter und kostengünstiger.
Wie viel Strom lässt sich wirklich sparen?
Beispielrechnung für 4-Personen-Haushalt
Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt verbraucht etwa 6.000 kWh thermische Energie pro Jahr für die Warmwasserbereitung. Mit einem konventionellen Elektroboiler würde dieser Verbrauch direkt in 6.000 kWh Stromverbrauch umgesetzt, da diese Geräte Strom im Verhältnis 1:1 in Wärme umwandeln.
Ein effizienter Wärmepumpenboiler hingegen reduziert den Stromverbrauch drastisch. Bei einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3 und einem aktuellen Strompreis von 29 Rappen pro Kilowattstunde (Stand Februar 2025) entstehen jährliche Kosten von CHF 1.740. Im Vergleich dazu verbraucht ein Elektroboiler in einem Vier-Personen-Haushalt ca. 4.000 kWh pro Jahr, was bei gleichem Strompreis Kosten von CHF 1.160 verursacht.
Insgesamt lässt sich durch einen Wärmepumpenboiler der Stromverbrauch für die Warmwasserbereitung um rund 60 Prozent senken. Bei langfristiger Betrachtung über einen Zeitraum von 15 Jahren können die Einsparungen sogar über CHF 12.000 betragen.
Einfluss der JAZ auf die Stromkosten
Die Jahresarbeitszahl hat direkten Einfluss auf den Stromverbrauch und somit auf die Betriebskosten. Je höher die JAZ, desto niedriger der Stromverbrauch. Die Berechnung folgt einer einfachen Formel:
Stromverbrauch = Benötigte Wärmeenergie (kWh) ÷ JAZ
Beispielsweise benötigt ein Wärmepumpenboiler mit einer JAZ von 4 für die Erzeugung von 6.000 kWh Wärmeenergie nur 1.500 kWh Strom. Bei einem Strompreis von 29 Rappen pro kWh entstehen dadurch jährliche Kosten von CHF 435 – deutlich weniger als bei einer niedrigeren JAZ. Mehr lesen Sie hier: https://www.nachhaltiges-zuhause.de/jaz-waermepumpe
Zusätzliche Einsparung durch Photovoltaik
Die Kombination eines Wärmepumpenboilers mit einer Photovoltaikanlage bietet beachtliches Einsparpotenzial. Tatsächlich kann diese Kombination die Stromkosten für die Warmwasserbereitung komplett eliminieren. Eine PV-Anlage erzeugt kostenfreien Strom aus Sonnenlicht, der direkt für den Betrieb des Wärmepumpenboilers genutzt werden kann.
Selbst produzierter Strom ist grundsätzlich günstiger als Netzstrom, da keine Netzgebühren und Abgaben anfallen. Zudem erhöht ein Wärmepumpenboiler den Eigenverbrauchsanteil der Photovoltaikanlage und verbessert dadurch deren Wirtschaftlichkeit.
Darüber hinaus sind PV-Anlagen mit einer Lebensdauer von über 25 Jahren langlebig und wartungsarm, was die Gesamtwirtschaftlichkeit weiter steigert. Die Kombination aus Wärmepumpenboiler und Photovoltaik schafft somit nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch langfristige finanzielle Entlastung.
Wann lohnt sich der Umstieg?
Die Investition in einen Wärmepumpenboiler ist eine wichtige Entscheidung für Hausbesitzer. Doch unter welchen Umständen lohnt sich der Umstieg tatsächlich? Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab, die wir hier genauer betrachten.
Elektroboiler ersetzen: Ja oder nein?
Der Ersatz eines Elektroboilers durch einen Wärmepumpenboiler ist nahezu immer sinnvoll – und in den meisten Schweizer Kantonen sogar gesetzlich vorgeschrieben. Während Elektroboiler für jedes Kilowatt Wärme ein Kilowatt Strom benötigen (JAZ von 1), erreichen Wärmepumpenboiler eine JAZ von etwa 3. Dies bedeutet, dass ein Wärmepumpenboiler nur etwa ein Drittel des Stroms verbraucht.
Elektroboiler zählen zu den grössten Stromfressern im Haushalt. Der frühzeitige Austausch dieser Geräte ist daher besonders wirtschaftlich. Im Vergleich können Sie beim Umstieg knapp zwei Drittel der Energiekosten einsparen. Besonders sinnvoll ist der Wechsel, wenn der Wärmepumpenboiler in einem unbeheizten, mindestens 20 m³ grossen Raum aufgestellt werden kann.
Ergänzung zu Öl- oder Gasheizung
In Haushalten mit fossilen Brennstoffheizungen kann ein Wärmepumpenboiler als sinnvolle Ergänzung dienen. Eine „Übergabe“ der Warmwasserproduktion von einer Öl- oder Gasheizung an einen Wärmepumpenboiler kann Einsparungen von mehr als 100 Franken jährlich bedeuten.
Allerdings ist zu beachten: Seit 2022 gibt es keine vollständige Förderung mehr für Hybridheizungen mit fossilen Energieträgern. Zudem steigt die CO₂-Steuer für fossile Brennstoffe kontinuierlich – von aktuell 45 Euro pro Tonne auf möglicherweise 200 bis 300 Euro pro Tonne bis 2030.
Für einen kompletten Umstieg spricht ausserdem, dass bei einer reinen Wärmepumpe Förderungen von bis zu 70 Prozent möglich sind, während bei Hybridsystemen der Klimageschwindigkeits-Bonus von 20 Prozent entfällt.
Förderung und Amortisationszeit
Die Amortisationszeit eines Wärmepumpenboilers liegt typischerweise bei 8 bis 15 Jahren. Nach einer Modellrechnung liegen die Kosten für eine Gastherme und eine Wärmepumpe bereits nach etwa 8 Jahren auf demselben Niveau.
Für die Berechnung der Amortisationsdauer gilt folgende Formel: Amortisationsdauer = (Investitionssumme – Fördersumme) / (Heizkosten mit alter Heizung – Heizkosten mit Wärmepumpe)
Viele Kantone unterstützen den Umstieg mit attraktiven Förderprogrammen. In Schaffhausen oder Thurgau sind beispielsweise bis zu 450 Franken Zuschuss möglich. Diese Förderungen verkürzen die Amortisationszeit erheblich und machen den Umstieg noch attraktiver.
Nach 20 Jahren kann die Ersparnis gegenüber einer Gastherme bis zu 14.820 Euro betragen. Zusätzlich profitieren Sie von niedrigeren Betriebskosten und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Schlussfolgerung
Zusammenfassend bietet ein Wärmepumpenboiler beachtliche Vorteile für jeden Haushalt. Die Energieeinsparungen von bis zu 70 Prozent machen diese Technologie besonders attraktiv für umweltbewusste Hausbesitzer. Tatsächlich amortisiert sich die Investition durch die deutlich niedrigeren Betriebskosten innerhalb von 8 bis 15 Jahren.
Die Vielfalt verfügbarer Modelle ermöglicht eine präzise Abstimmung auf individuelle Bedürfnisse. Besonders effizient arbeitet ein Wärmepumpenboiler in Kombination mit einer Photovoltaikanlage – diese Lösung minimiert die Stromkosten zusätzlich und maximiert die Umweltvorteile.
Allerdings sollten Sie vor der Anschaffung wichtige Faktoren wie Raumgrösse, Luftquelle und Speichervolumen sorgfältig prüfen. Schliesslich entscheiden diese Parameter über die Effizienz und Wirtschaftlichkeit Ihres Systems. Mit einer durchdachten Planung und professionellen Installation werden Sie von dauerhaft niedrigen Energiekosten und umweltfreundlicher Warmwasserbereitung profitieren.
FAQs
Q1. Wie effizient sind Wärmepumpenboiler im Vergleich zu herkömmlichen Elektroboilern? Wärmepumpenboiler sind deutlich effizienter als herkömmliche Elektroboiler. Sie können bis zu 70% der benötigten Wärmeenergie aus der Umgebungsluft gewinnen und verbrauchen etwa dreimal weniger Strom bei gleicher Warmwasserleistung.
Q2. Welche Faktoren beeinflussen die Effizienz eines Wärmepumpenboilers? Die Effizienz eines Wärmepumpenboilers wird hauptsächlich durch die Umgebungstemperatur, die gewünschte Wassertemperatur und die Qualität des Geräts beeinflusst. Höhere Umgebungstemperaturen und niedrigere Zielwassertemperaturen führen zu einer besseren Effizienz.
Q3. Wie hoch sind die Anschaffungs- und Installationskosten für einen Wärmepumpenboiler in der Schweiz? Die Anschaffungskosten für einen effizienten 300-Liter-Wärmepumpenboiler in der Schweiz liegen zwischen CHF 3’500 und 5’500. Zusätzlich fallen Installationskosten von etwa CHF 1’500 an, wobei die Elektroinstallation in der Regel inbegriffen ist.
Q4. Wie viel Strom und Geld kann man mit einem Wärmepumpenboiler tatsächlich sparen? Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt kann mit einem Wärmepumpenboiler den Stromverbrauch für die Warmwasserbereitung um etwa 60% senken. Bei einer Nutzungsdauer von 15 Jahren können die Einsparungen über CHF 12’000 betragen.
Q5. Wann lohnt sich der Umstieg auf einen Wärmepumpenboiler besonders? Der Umstieg lohnt sich besonders beim Ersatz eines alten Elektroboilers, da hier die grössten Einsparungen erzielt werden können. Auch als Ergänzung zu einer Öl- oder Gasheizung kann ein Wärmepumpenboiler sinnvoll sein. Die Amortisationszeit liegt typischerweise bei 8 bis 15 Jahren, kann aber durch Förderungen verkürzt werden.